Mandeln – ein Superfood!
- Nadia Mullis
- 11. Sept. 2024
- 2 Min. Lesezeit
Hast du schon einmal eine Mandel achtsam gegessen? Vielleicht mit geschlossenen Augen und ganz auf das konzentriert, was in deinem Mund gerade passiert? Nein? Was beim Lesen komisch anmutet, lohnt sich. Denn eine achtsam genossene Mandel entfaltet denselben Geschmack wie es Marzipan oder Amaretti tun. Mit dem Unterschied, dass Mandeln im Gegensatz zu den beiden Süssigkeiten auf ganzer Linie sehr gesund sind.
Mandeln enthalten Vitamine, Mineralstoffe, Ballaststoffe und Proteine. Insbesondere die Aminosäure Arginin ist dabei besonders wertvoll da sie in pflanzlicher Form fast nur in Mandeln vorkommt. Wer beim Konsum von Mandeln möglichst viele der genannten Nährstoffe zu sich nehmen möchte, sollte unbedingt darauf achten, nur ungeschälte Mandeln zu essen – denn nur dank der (inneren) Schale avanciert die Steinfrucht zum echten Superfood.
Moment! Warum ist von einer Steinfrucht und nicht von einer Nuss die Rede? Das ist kein Tippfehler, sondern ein weit verbreiteter Irrtum: Bei der Mandel handelt es sich nicht um eine Nuss, sondern tatsächlich um eine Steinfrucht. An dieser Stelle sei ein kurzer Ausflug in die Welt der Botanik erlaubt: Der Unterschied zwischen einer Nuss und einer Steinfrucht liegt in der Struktur und im Aufbau der Frucht. Ist deren Samen von einer harten Schale umschlossen und die Fruchtwand selbst ebenfalls hart und holzig, spricht man von einer Nuss. Bei der Steinfrucht dagegen besteht die Frucht aus einem fleischigen äusseren Teil, einer harten inneren Schicht die als Stein bezeichnet wird, sowie einem darin enthaltenen Samen. Wenn wir eine Mandel zu uns nehmen, essen wir also den Samen aus dem inneren des Steins einer Steinfrucht.
Im Schweizerdeutschen Sprachgebrauch gibt es den Ausdruck keine Ahnung von Botanik. Würde mir dies jemand unterstellen, würde ich nicht verneinen. Der obige Ausflug in die Pflanzenkunde gelang nur dank Google. Keine digitale Unterstützung benötige ich hingegen für die nun folgenden, ernährungsphysiologischen Feststellungen.
Heute weiss man, dass ein regelmässiger Konsum von Mandeln die Gewichtsregulation positiv beeinflussen kann. Studien zufolge hilft der regelmässige Verzehr von Mandeln eine ungewollte Gewichtszunahme zu verhindern. Dies ist wenig überraschend. Denn Mandeln machen zum einen satt und zum anderen wird ihre Energie vom Körper nur ineffizient aufgenommen. Dies führt dazu, dass der Mandelkonsum das Verlangen nach kohlenhydrathaltigen Lebensmitteln hemmt. Doch sind Mandeln nicht sehr fettig? Ja, die Steinfrüchte bestehen aus verhältnismässig viel Fett. Jedoch handelt es sich um einfach und mehrfach ungesättigte – und somit gesunde – Fettsäuren.
Neben all den bereits genannten positiven Eigenschaften trumpft die Mandel mit einem weiteren Vorteil auf: Sie lässt sich sehr vielseitig einsetzen. Man kann sie roh als Snack oder im Müsli geniessen, beim Backen verwenden oder sogar zu Saucen hinzugeben. Für letzteres eignet sich am besten ein zu 100% aus Mandeln bestehendes Mus. Daraus gekochte Speisen sind nicht nur gesünder, sondern aufgrund ihrer nussig-cremigen Konsistenz auch schlicht lecker.
Ob achtsam genossen oder nicht, ob Nuss oder Steinfrucht, ob roh oder verarbeitet, ob ungeschält oder ungeschält(!) die Mandel verdient die Bezeichnung Superfood. Und sie lässt sich problemlos in den Alltag integrieren – ganz im Sinne von EINFACH ERFOLGREICH ESSEN.

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